Der Tag, als London starb
London war schon immer bekannt für Nebelschwaden, die oftmals tagelang, den Städtern die Sicht und Luft raubten. Doch der Todesnebel von 1952 war mit keinem anderen Ereignis vergleichbar. Anfangs ein dichter Dunst aus Ruß führte er zur größten Katastrophe der Stadt seit der industriellen Revolution. Insgesamt starben innerhalb von fünf Tagen mehr als 4.000 und 8.000 weitere an den Folgen.
Nebel galt in London als nichts Besonderes und gehört zur Stadt fast genauso wie die Tower Bridge und der Big Ben einfach dazu – vor allem zwischen 1825 und 1925, als London die weltweit größte Stadt war, hatte sie mit großen Umweltproblemen zu kämpfen. Nach dem zweiten Weltkrieg, als sich die Bürger wieder Kohle zum Heizen leisten konnten und die zuvor elektrisch betriebenen Straßenbahngarnituren durch Omnibusse mit Verbrennungsmotoren ersetzt wurden, nahmen auch die Umweltbelastung und einhergehende Wetterphänomene wie der Smog, merkbar zu. Früher als Wintersmog bezeichnet, wandelte sich der Begriff bis zum Ereignis von 1952 zur „Pea Soup“, Erbsensuppe. Der Name, den die Londoner diesem Wetterphänomen gaben, wenn der Rauch der über eine Million zählenden privaten Kohleöfen über die Kamine ins Freie stieg, sich dieser mit den Rauch aus dem der Industrieanlagen und mit den feuchten Nebelschwaden über der Themse zu einem dichten, giftigen, nach Schwefel riechenden Cocktail vermischte. Und so war auch anfangs des 5. Dezember 1952 die Verwunderung nicht allzu groß, als zum wiederholten Mal dichte Nebelschwaden infolge einer Inversionswetterlage über der Stadt aufzogen. Zunächst von den Londonern als ortsüblicher Nebel abgetan, verringerte sich die Sichtweite bis zum 7. Dezember auf wenige Zentimeter. Streckte man den Arm aus, verbarg der Smog die Hände. Infolge des aufziehenden Smogs wurden Freiluftkonzerte abgesagt, da selbst der hellste Tag von der Dunstglocke über London verdunkelt wurde. Mittlerweile war man beinahe nirgends mehr vom Smog sicher. Selbst durch kleinste Spalten in Fenstern und Türen drang der Nebel in Innenräume, dass selbst die Vorstellung von „La Traviata“ im Sadler’s Wells aufgrund der eingeschränkten Sicht im Inneren des Gebäudes (!) bereits nach dem ersten Akt abgebrochen werden musste.

Doch trotz aller apokalyptischen Vorzeichen, ahnten nur die wenigsten schlimmeres. Eines der ersten Anzeichen war, als den Bestattern die Särge und den Floristen die Blumen ausgingen. Ohne es zu merken, setzte auf den Straßen Londons ein Massensterben ein. Die Ambulanzen füllten sich mit Patienten, die über Atemwegs- sowie Herz-Kreislaufbeschwerden klagten. Inzwischen war auf den Straßen der Verkehr nahezu komplett zusammengebrochen, dass auch Krankenwagen nicht mehr eingesetzt werden konnten und die Patienten sich keuchend und hustend zum Krankenhaus aufmachten. Viele schafften den beschwerlichen Weg in der Giftwolke nicht mehr bis zur Notaufnahme und starben draußen. Ihre Lippen waren blau angelaufen, als wären sie erstickt – allein und in vom Smog verhüllter Dunkelheit.

Bevor sie in dieser Nacht auf die Todeswolke stießen, begann der Abend für Barbara Fewster zusammen mit ihrem Verlobten und einem befreundeten Dirigenten mit einem netten Dinner in der Londoner Innenstadt. Doch kaum als sie das Restaurant auf dem Nachhauseweg nach Kingston verlassen hatten, geschah es: Der mittlerweile aufgezogene Nebel umgab sie wie eine dichte Mauer. Häuser, Autos, Menschen – es schien als wäre die ganze Stadt verschwunden. Einzig die Scheinwerfer der Autos wurden vom Nebel reflektiert. Fewster stieg aus dem Wagen aus und ging den Weg von 25 Kilometern Länge in ihrem Abendkleid vor dem Wagen her, um ihren Verlobten am Steuer durch die Nebelsuppe zu leiten. Manchmal entfernte sie sich nur wenige Meter vom Wagen und war für ihn im dichten Nebel nicht mehr auszumachen. Aber auch nur kurz anzuhalten, war viel gefährlicher als irrend durch die Straßen Londons zu rollen, da die Rücklichter der Autos nicht früh genug zu erkennen waren, um einen Auffahrunfall zu verhindern. Andere Augenzeugen berichteten, dass der Nebel so dicht war, dass sie nicht einmal mehr ihre Schuhe erkennen konnten. Die Sichtweite betrug demnach maximal 30 Zentimeter!

Fewster tastete sich stundenlang Zentimeter um Zentimeter voran, ohne auch nur einen Anhaltspunkt in der Ferne auszumachen. Ein anderer Wagen tauchte fast aus dem Nichts auf und überholte sie. Nur einmal erspähten sie die Umrisse eines Baumes und etwas Merkwürdiges daneben. Es handelte sich um den Wagen, der sie zuvor überholte und scheinbar ohne Sicht auf den Baum aufgefahren war. Erst um etwa fünf Uhr morgens erreichten sie ihr Haus in Kingston. Als sie dort das Licht anmachten, trauten sie ihren Augen kaum. Ihr Gesicht, ihre Haare und komplette Kleidung waren vollkommen bis auf die Unterwäsche vom Nebel schwarz gefärbt.
Zu diesen Zeitpunkt ahnten die Londoner noch nicht, dass dieser Nebel, der in der Geschichte als „The Big Smoke“ – der große Rauch – eingehen sollte, noch bis zum 9. Dezember andauern sollte und schlussendlich bis zu 12.000 Todesopfer forderte. Trotz der hohen Anzahl an Todesopfern brach während dieser schicksalhaften fünf Tage nie Panik unter der Bevölkerung aus, da diese an ähnliche Smogereignisse durchaus gewöhnt waren und die Folgen bis zum Aufklaren des 9. Dezembers völlig unterschätzten.
„Überall erkrankten die Leute. Sie sind einfach zusammengebrochen und konnten nicht mehr atmen.“
– Steve Deacon, Busfahrer (Zitat aus der BBC-Dokumentation „Killer Fog“ frei ins Deutsche übersetzt)
In einem Interview aus 2002 schilderte der damals als Bestattungsunternehmer arbeitende Stan Cribb die Geschehnisse der damaligen Tage. Zunächst ärgerten sich die Autofahrer über die schlechte Sicht. Es wirkte, als hätte jemand in unmittelbarer Nähe Autoreifen in Brand gesetzt. Als der Nebel immer dichter wurde und die Sicht gegen Null war, musste Cribb einen Trauerzug während der Fahrt abbrechen. Es war als wäre man blind gewesen. Man konnte sich laut seinen Schilderungen höchstens noch an den Rücklichtern des Vordermanns orientieren.
„Einer unserer Lieferwagen kam von einer Fahrt zurück. Dummerweise war ihm der ganze Verkehr von der Commercial Road auf den Brauereihof gefolgt – sogar Doppeldeckerbusse. Es habe Stunden gedauert, die Sackgasse wieder zu räumen.“
– ein Lastwagenfahrer der Charrington’s Brauerei
Obwohl Barry Lynch damals gerade einmal vier Jahre alt war, hat auch er die Nacht des 5. Dezembers noch gut in Erinnerung. Er machte sich mit seinen Eltern auf dem Weg vom Haus seiner Großeltern in Kentish Town nach Hampstead. Aufgrund der schlechten Sicht hielten sie brennende Fackeln in der Hand, die ihnen den Weg ausleuchteten. Die damals noch vorhandenen Ruinen des Bombenangriffs durch die Truppen Hitlers, der damals nur geringfügig vorhandene Individualverkehr und die allgemein unheimliche Stimmung waren für ein kleines Kind schon sehr beeindruckend.

Am 9. Dezember wurden die Bewohner der Stadt endlich durch aufkommenden Wind aus Süd-West erlöst. Vor allem ältere Menschen fielen infolge der Ablagerungen von Rußpartikel und Schwefeldioxid in ihren Lungen dem Smog zum Opfer. Die Todeszahlen zwischen 55- und 65-jährigen stieg um 142 Prozent, die der 65- bis 75-jährigen auf bis zu 235 Prozent. Die Angehörigen brachten den Tod der zumeist in Vorfeld bereits chronisch Kranken nicht sofort mit dem Nebel der vergangenen Tage in Verbindung. Erst allmählich zeigte sich das wahre Ausmaß der Katastrophe: Gerichtsmediziner stellten fest, dass die Sterberate innerhalb dieser fünf Tage exorbitant angestiegen war. Insgesamt starben über 4.000 Menschen direkt und später weitere 8.000 an den Folgen. Über 100.000 erlitten Atemwegserkrankungen. Ein Ausmaß das mit der Cholera-Epidemie von 1854 und der Grippe-Epidemie von 1918 vergleichbar ist. Eine unbequeme Wahrheit, der sich die Regierung nur ungern stellen wollte.

Was machte aber den Wintersmog von 1952 so besonders? Wer kennt sie den nicht – Bilder von London, deren Abbildungen von einem Schleier getrübt scheinen. Bereits seit dem 13. Jahrhundert sind Probleme mit der Luftqualität in der Hauptstadt bekannt. So trieb es sogar Künstler wie den Maler Claude Monet in die Stadt um sich davon ein Bild zu machen – wortwörtlich!
Zwar waren auch an vergangenen Tagen besonders hoher Luftverschmutzung bereits viele Menschen gestorben, dies aber meist erst nach wochenlanger Erkrankung im Krankenbett. Ein Nebel, der die Menschen scheinbar in wenigen Minuten regelrecht zu Tode würgt, hatte man bisher noch nicht gesehen. Kein einziges Einzelereignis des 2. Weltkriegs forderte in London so viele Todesopfer wie der „Great Smog“. Innerhalb einer einzigen Woche starben in Folge offizieller Aufzeichnungen 4.703 Personen, verglichen mit 1.852, die in derselben Woche des vorhergegangenen Jahres zu Tode kamen.
Um die genauen Umstände von 1952 zu verstehen, muss man zu allererst zwischen zwei Arten von Smog unterscheiden. Der eine ist der in London berühmte und auch für 1952 verantwortliche Wintersmog und der andere wird als Sommersmog, Photosmog oder auch Los Angeles-Smog bezeichnet, da er dort als erstes beobachtet wurde. Diese Form des Smogs ist zwar weniger gefährlich, tritt aber weitaus häufiger auf.
Damit überhaupt ein Wintersmog wie im Jahr 1952 entstehen kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Es muss eine Inversionswetterlage bestehen
- Die Luft muss knapp über dem Gefrierpunkt liegen
- Die Luftfeuchtigkeit muss hoch sein
- Die Luft muss einen hohen Schwefeldioxidgehalt aufweisen
- Die Luft muss äußerst staub- und rußhaltig sein.
Infolge einer Inversionswetterlage kehrt sich das atmosphärische Temperaturgefälle in einer Höhe zwischen 800 und 1.000 Metern um. Warm Luft von unten steigt auf und kann infolge der noch wärmeren höher liegenden Luftschichten nicht mehr nach oben steigen und entweichen. Der Abtransport von Schadstoffen aus den Kohleöfen wird dadurch behindert und bleibt unter der warmen Luftschicht in Talnähe hängen. Es bildet sich eine giftige Smog-Wolke deren Wirkung sich infolge Windstille nochmals beträchtlich verstärkt. Normalerweise löst sich der Smog tagsüber wieder auf, sobald die Sonnenstrahlen den Boden erwärmen. Der Nebel von 1952 war jedoch so dicht, dass diese Strahlen die rußhaltige Nebeldecke nicht durchdringen konnten und sich der Nebel erst am 9. Dezember auflöste.

Ein Hauptgrund dieser damals besonders schwerwiegenden Folgen liegt der eingesetzten minderwertigen Kohle zugrunde. Da sich die wirtschaftliche Lage Englands nach dem 2. Weltkrieg als besonders schwierig darstellte, wurde die geförderte hochwertige Kohle ins Ausland exportiert und die Minderwertige in den Industrien und privaten Öfen Englands verheizt. Zusätzlich zum Temperatursturz infolge der Inversionswetterlage, hatte die Stadt bereits Tage zuvor mit ungewöhnlich tiefen Temperaturen zu kämpfen, die den Ausstoß von Kohlendioxid infolge der zusätzlichen Anfeuerung der Öfen erhöhte.

Ein vom Minister MacMillan in Auftrag gegebener Untersuchungsbericht kam elf Monate nach dem Smogereignis zum Schluss, dass das Unglück insgesamt 12.000 Todesopfer forderte. Da diese Zahl den Beamten des Gesundheitsministeriums zu hoch und unvertretbar erschien, verkürzte man den Beobachtungszeitraum auf die Tage zwischen 5. und 20. Dezember, damit alle nachfolgenden ungewöhnlichen Todesfolgen infolge von Atemwegserkrankungen nicht mehr in der Statistik aufschienen. Ebenso fürchtete man, dass rußarme Kohle für die breite Masse unerschwinglich sei und daher versuchte man von offizieller Seite den kurzzeitigen Anstieg an Todesopfer auf eine damals angeblich besonders starke Grippewelle zu schieben.

Obwohl Tests zeigten, dass sie keinerlei Schutz vor dem giftigen Smog bieten, begann die Regierung in den Wintermonaten nach 1952 regelmäßig Gasmasken in der Bevölkerung zu verteilen. Vor allem um dem Anschein des Nichtstun und der Hilflosigkeit entgegen zu wirken. Als 1953 das London County Council einen umfassenden Bericht über die Smog-Katastrophe vorlegte, entgegnete der Kommunalminister Harold Macmillan, dass weitere Gesetzesänderungen nicht notwendig wären. Erst 1956 folgte mitunter aufgrund weiterer kleinerer Smogereignisse und dem wachsenden Druck der Bevölkerung zum „Clean Air Act“. Das Papier verbietet den privaten Gebrauch von pechhaltiger Kohle und führte sogenannte „Smokeless zones“ ein. Dies waren Stadtzonen in denen es den Privathaushalten verboten war den Rauch über den Schornstein zu entlassen – es sei den man verwende einen offiziell autorisierten raucharmen Brennstoff. Im zweiten „Clean Air Act“ wurde dieses Regelwerk nochmals verschärft, das unter anderem höhere Schornsteine vorschrieb. In den darauffolgenden Jahrzehnten zeichnete sich dann auch tatsächlich eine Wirkung dieser Regelungen ab.
Heute gehören die Nebelschwaden über der Themse genauso wie die zahlreichen Regentage nach wie vor zum alltäglichen Stadtbild, aber infolge viele weiterer Maßnahmen die, die Nutzung von privaten Schornsteinen verbietet, den Berufsverkehr aus der Innenstadt verbannt und selbst die Verwendung von Kohlegrills im Sommer unter Strafe stellt , die extrem hochgiftigen Dunstglocken über der Hauptstadt der Vergangenheit an. Einzig die Fassaden mancher unsanierten Gebäude der Stadt erinnern noch an den schwarzen Ruß der sich klebrig an jede Oberfläche haftete.
Obwohl es mittlerweile weltweite Bestrebungen gibt, die Luft in den Millionenmetropolen zu verbessern, wird trotzdem jedes Jahr von neuen C02 Rekordwerten in Städten Asiens, Amerika und Europa berichtet. Besonderes Augenmerk wurde in den letzten Jahren auf das wirtschaftlich aufstrebende China gelegt, aber auch auf, als sauber geltend europäische Metropolen wie Paris. Versuche der Verschmutzung Herr zu werden gibt es mittlerweile bereits genügend, aber welche bringt auch den tatsächlichen Wandel mit sich? Wie realistisch gestalten sich eurer Meinung nach festgelegte Feinstaubgrenzwerte? Was kann jeder Einzelne machen und welchen Weg sollten die großen Industrienationen in Zukunft gehen? Lass mich an deinen Ideen und Gedanken teilhaben und teile sie mit uns in den Kommentaren.
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Weiterführende Links:
Spiegel Online – Fünf Tage im Todesnebel (23.03.2016, 00:33) – Deutsch
Wikiedia: Smog Katastrophe in London 1952 (23.03.2016, 00:35) – Deutsch
Artikel der BBC News – Days of Toxic darkness (23.03.2016, 00:36) – Englisch
Science-Blogs: Der Tag, als London starb (23.03.2016, 00:39) -Deutsch
Artikel auf MetOffice.gov (23.03.2016, 00:42) – Englisch
Bericht auf WDR.de (23.03.2016, 00:46) – Deutsch
The Guardian: 60 Jahre nach the Big Smoke – in Bildern (23.03.2016, 00:48) – Englisch
Artikel in „The Guardian“ zur Luftverschmutzung in London heute (23.03.2016, 00:51) – Englisch
Youtube-Dokumentation zum „Great Smog“ 1952 (23.03.2016, 00:52) – Englisch, Youtube
Artikel der „HistoryToday“ (23.03.2016, 08:24) – Englisch
Artikel des „The Telegraph“ (23.03.2016, 08:30) – Englisch
Fotostrecke des „Spiegel Online“ (23.03.2016, 08:31) – Deutsch
Audiobeitrag auf Bayern2 (23.03.2016, 08:33) – Deutsch
Die Londoner Luftqualität während d. olympischen Sommerspiele in der „Westdeutschen Zeitung“ (23.03.2016, 08:34) – Deutsch
Youtube-Dokumentation „The Killer Fog“ (23.03.2016, 08:36) – Englisch
Wikipedia-Artikel zur Innenstadtmaut (23.03.2016, 08:37) – Deutsch
Artikl zur Luftqualität in Manchester auf „Manchester Evening News“ (23.03.2016, 08:39) – Englisch
Wikipedia-Artikel zu Harold MacMillan (23.03.2016, 08:41) – Englisch
Wikipedia-Artikel zum Smog (23.03.2016, 08:42) – Deutsch
Quellenangaben:
Titelbild: http://cdn1.spiegel.de/images/image-641350-galleryV9-wsjv-641350.jpg (23.03.2016, 08:44) -Polizist mit Atemschutzmaske regelt den Verkehr in London 1953
http://www.theguardian.com/environment/gallery/2012/dec/05/60-years-great-smog-london-in-pictures (23.03.2016, 08:48) – Blick auf die Skyline von London im Jahre 1953
http://www.spiegel.de/fotostrecke/der-great-smog-von-1952-toedlicher-nebel-ueber-london-fotostrecke-107685-11.html (23.03.2016, 08:50) – Piccadilly Circus im Nebel 1952
http://www1.wdr.de/stichtagdezembernullfuenf100~_v-TeaserAufmacher.jpg (23.03.2016, 08:51) – Londons Doppeldeckerbusse
http://i3.manchestereveningnews.co.uk/incoming/article8873511.ece/ALTERNATES/s1227b/h_00135633.jpg (23.03.2016, 08:53) – Polizist in London mit Fackel
http://scienceblogs.de/frischer-wind/2010/01/25/die-londoner-smogkatastrophe-von-1952/2/ (23.03.2016, 08:55) – Das Parlament in London von Monet
http://www.seewetter-kiel.de/bilder/wetter/hochwinter.jpg (23.03.2016, 12:25) – Grafik zur Entstehung einer Inversionswetterlage
http://scienceblogs.de/frischer-wind/2010/01/25/die-londoner-smogkatastrophe-von-1952/2/ (23.03.2016, 12:27) – Grafik zur SO2-Konzentration im Dezember 1952
http://www.spiegel.de/fotostrecke/der-great-smog-von-1952-toedlicher-nebel-ueber-london-fotostrecke-107685-8.html (23.03.2016, 12:30) -Smogmaske als Mode Accessoire
Leitartikel zur Geschichte Fewster: Spiegel Online – Fünf Tage im Todesnebel (23.03.2016, 00:33) – Deutsch
Wikiedia: Smog Katastrophe in London 1952 (23.03.2016, 00:35) – Deutsch
Augenzeugenberichte aus dem Artikel der BBC News – Days of Toxic darkness (23.03.2016, 00:36) – Englisch
Leitartikel: Science-Blogs: Der Tag, als London starb (23.03.2016, 00:39) -Deutsch
Artikel auf MetOffice.gov (23.03.2016, 00:42) – Englisch
Bericht auf WDR.de (23.03.2016, 00:46) – Deutsch
The Guardian: 60 Jahre nach the Big Smoke – in Bildern (23.03.2016, 00:48) – Englisch
Artikel der „HistoryToday“ (23.03.2016, 08:24) – Englisch
Fotostrecke des „Spiegel Online“ (23.03.2016, 08:31) – Deutsch
Wikipedia-Artikel zu Harold MacMillan (23.03.2016, 08:41) – Englisch
Wikipedia-Hintergründe zur Entstehung des Wintersmogs(23.03.2016, 08:42) – Deutsch
Kaum zu glauben, wenn man heute in London unterwegs ist!
Hallo Wolfgang
Ich war zwar selbst noch nie in London, jedoch ist dieser Wintersmog bekannterweise – wenn auch nicht in dieser Intensität – dort noch immer Alltag. Hast du dort schon selbst Erfahrungen gemacht?
Nein, in der Tat nicht, aber ich bin ja im Winter jedes Jahr nur ein paar Tage da!
Woow, interessant! Habe ich doch erst vor wenigen Tagen gelesen, dass nach wie vor jedes Jahr etwa 9000 Todesfälle in England auf Smog zurück zu führen sind. Habe aber auch noch wenig über heutige Smogereignisse in England gehört. Dachte immer, dass das eher ein Thema in Paris sei.
Doch nicht alles „bello“ gewesen in der „Guten Alten Zeit“ 😉
Das sicher ganz und gar nicht. Möchte zum Beispiel nicht im Mittelalter leben. Hungersnot, unmenschlich brutale Kriege, furchtbare Krankheiten …
Aber das werden die nachfolgenden Generationen über unsere Zeit sicher auch sagen. Das 21. Jhd – Zeit des Terrorismus, Smartphones und was sonst noch kommen wird.
Liebe Grüße
Da_Wolf
yep, try to follow
Was genau meinst du? o.O
Hallo Wolf, danke für diesen Beitrag, obwohl es mir nicht gefällt, was da passiert ist, gefällt mir dein Beitrag gut. Ich bin keine Umweltexpertin und ich manchmal finde ich es müßig, sich im Kleinen für die Umwelt einzusetzen, wenn man dann erfährt, wie Großkonzerne Millionen Tonnen Brennstoffe verheizen, wie sie Millionen Liter Wasser verschwenden, etc. Aber ich denke, es ist trotzdem der Schlüssel, dass man sich im Kleinen darum bemüht, dass man es vorlebt und Menschen dazu bringt, es einem gleich zu tun. Die Liebe für die Erde zu stärken und die Empörung über ihre Zerstörung laut werden zu lassen.… Weiterlesen »
Hallo Rabin, Schön zu hören, dass dir mein Artikel so gut gefallen hat. Die uns von Bildern bekannte Umweltverschmutzung ist sicherlich hauptsächlich auf Großkonzerne und dessen Profitgier zurück zu führen. Aber meiner Meinung nach können wir alle in zweierlei einen wichtigen Beitrag beisteuern: Müssen wir im Winter Orangen aus Afrika essen? Brauchen wir jedes zweite Jahr ein neues Smartphone? Viele glauben, dass gegen die Umweltbelastung der Konzerne nichts getan werden kann, jedoch sind es wir alle, die den Markt dieser Firmen erst geschaffen haben. Wer nicht konsumiert, kann den Markt nicht aufrecht erhalten. Zweitens können wir ‚unseren eigenen Vorgarten‘ erstmal… Weiterlesen »
Danke für diesen interessanten Beitrag. Kaum zu glauben, was da passiert ist. Ich war vor einiger Zeit an Weihnachten in London und da war von Smog nichts zu sehen.
Ich denke, diese Feinstaubregelungen sind schon sinnvoll, um so etwas zu verhindern oder zumindest entgegen zu wirken. Aber solange die einen Regeln erfinden und die anderen trotzdem fröhlich alles in die Luft blasen, wird es immer ein Thema bleiben.
Freut mich, dass mein Artikel so großen Anklang bei dir gefunden hat. Finde es irgendwie verwunderlich, dass auf der einen Seite die Medien von Smog in London berichten (denke da an einen Bericht zu den olympischen Sommerspielen in London, als man sich sorgte, dass die Laufevents zur körperlichen Tortur werden könnten) aber scheinbar mehrere Leute aus dieser Community hier gänzlich andere Erfahrungen machten. Stimme dir absolut zu, dass Fahrverbote, die Abkehr von rußhaltigen Brennstoffen und das Umweltbewusstsein jedes einzelnen Bürgers zu einer großen Verbesserung beigetragen hat. London hat uns gezeigt, dass eine saubere Stadt nicht selbstverständlich ist und nur ein… Weiterlesen »
Sehr interessanter Eintrag.
Danke für die Infos
der artikel ist sehr interessant, danke dafür. es bliebt nur festzustellen was für einen dreck in deutschland die bevölkerung inhalieren „darf“. der gemeine bürger ist doch für die da oben nur ein weiteres bauernopfer.
Freut mich, dass dir mein Artikel gefallen hat. China ist zurzeit in aller Munde und zeigt auch sehr schnell wie hier und dort mit den grassierenden Umweltproblemen umgegangen wird. Die Gesundheit einer Wirtschaft will und kann man für den Bürger nicht riskieren. Vor allem in China ist man gezwungen das Wirtschaftswachstum (wenn auch stark rückläufig) in Schwung zu halten, um die Bevölkerung zufrieden zu stellen. Gesunde Luft, aber schlechte Wirtschaft = Unzufriedenheit in der Bevölkerung der wohlhabenden und kommunistisch Freidenkenden = Gefahr für das Ein-Parteien-System. Um dieses Rad am Laufen zu halten ist fast jedes Mittel recht. In Europa ist… Weiterlesen »
moin wolf, in meinem politischen verständnis sollten doch die bürger vor schädlichen umwelteinflüssen wie hier den dreck der wirtschaft geschützt werden.
Ja, aber die Interessenskonflikte sind nicht zu unterschätzen … und wenn es deren eigene Geldbörse ist. Auch in London brauchte es erst den Lärm der Bevölkerung
ist das nicht immer so?
hm, wahrscheinlich schon. Andererseits: Jeder Missstand kann nur aufgeklärt werden, wenn jemand darauf aufmerksam macht. Nicht immer reagiert darauf die Politik mit Sensibilisierung und Abweisung…
Unser Verhältnis zu Politik hat sich doch in den letzten 10-15 Jahren stark gewandelt. Auf den Aufruf zur Hinterfragung der Meldungen und Darstellungen folgte eine fast schizophrene Abneigung gegen jedes Wort von offizieller Seite. Mitlerweile herrscht doch schon an jeder Ecke eine Verschwörung gegen Staat, Bürger oder was es sonst noch alles gibt. Wir misstrauen der sogenannten „Lügenpress“ und laufen den Laien auf Facebook und Youtube hinterher.
Lieber Wolf, Dankeschön für den wieder so interessanten Artikel. Bin total erstaunt, noch nie von diesem schlimmen Geschehen gehört zu haben. Gut, es war vor meiner Geburt, aber sonst bekommt man solche extremen Dinge trotzdem im Geschichts- oder Englischunterricht gesagt. So entsetzlich viele Tote und dazu auch sicher noch eine Menge Langzeitgeschädigte. Das Wort oder Ereignis „Smog“ verbinde ich immer erst mit der modernen Zeit, eigentlich ab den 70igern, als die Autobahnen leer blieben, weil Fahrverbot war. Vielleicht wird heute immer noch mehr suggeriert, daß vor allem die Autos an der Umweltverschmutzung schuld sind, obwohl wahrscheinlich die Industrie der größere… Weiterlesen »
Hallo Elisabeth Neues Thema, neuer Input – so soll es sein! Ich als junge Generation verbinde das Wort Smog am ehesten mit Ereignissen aus jüngster Zeit in Paris, aber vor allem in China. Mir war bisher nicht bewusst, dass es tatsächlich bereits in den 70ern Fahrverbote auf Deutschlands Straßen gab. Noch mehr wunderte es mich, dass es in London bereits seit dem Mittelalter immer wieder Wintertage mit starker Sichtbeeinträchtigung durch Smog gab. Auf deinen Einwand bezüglich der schadstoffarmen Autos fällt mir nur die Verschrottungsprämie vor ein paar Jahren, aber auch die Einführung des Katalysators am Auto ein. Während ich den… Weiterlesen »
Und als Gelsenwasser/RWE merkte, ihre Beteiligung an Thames Water, das war doch nicht so der Brüller, denn in London versickert mehr Wasser sinnfrei im maroden Untergrund als in Havanna, da stiegen sie wieder aus.
Wichtig für die Journallje aber bleibt; man darf es nie, nie aber gar niemals kapitalistische Misswirtschaft nennen! Nicht in London! Den das Nicht- So- Nennen sichert Arbeitsplätze. Die Knechte der Verleger müssen das schön umschreiben. Und ohne Suff geht das kaum. Venceremos!
Hallo Daggi!
Echt ein spannender Einwurf deinerseits. Leider bin ich darüber gar nicht bzw. schlecht informiert und kann nicht sehr viel zu dem Thema beitragen. Eine Frage bleibt mir dennoch: Warum sichert in genau diesem Fall das verschleiern der Wahrheit und das eingestehen einer Fehlkalkulation Arbeitsplätze in London? Es ist doch ein alltägliches Phänomen, dass Gesellschaften aus einem Projekt sich wieder zurückziehen, weil es nicht so lief wie man es sich vorgestellt hat. Verluste, niedrige Gewinne, politische Gründe etc…Vielleicht kannst du es mir noch einmal erläutern – wäre echt toll!
Vielen Dank
Ja nun, wer bei den Großverlegern schuftet, ist ständiger Kunde beim Psycho, in der Kneipe, Apotheke, Kleindealer. Die wollen doch verdrängen, was sie schreiben müssen.
…wenn sie nicht ohnehin von den Presseagenturen abschreiben! Blöd nur, wenn sie genau diesen Bericht verfasst haben!
Sehr interessant – und erschreckend zugleich. Danke!
Danke für den sehr interessanten und hervorragend dargestellten Artikel! Mir war nicht bewusst, dass es das in den 50er Jahren gab. Beste Grüße, Hermann Ens
Mir gefällt es sehr, wie fundiert und auf Fakten basiert du trotzdem interessant schreibst! Es ist spannend zu lesen, teilweise wirklich packend.
Und das Thema war mir komplett neu.
*~Plus
Hallo *~Plus
Vielen Dank für das Kompliment. Auf Fakten basierend zu schreiben und diese auch zu belegen, ist das Um und Auf. Finde es eigentlich schade, dass selbst Professionisten sehr oft darauf verzichten. Morgen gibt es meinen neuen Artikel – Hoffe dich dann wieder zu sehen.
Bis dahin, liebe Grüße
Da_wolf
Bis zu Deinem klasse geschriebenen Artikel hatte ich noch nie vom Killer Nebel in London gehört. Heute sieht man so erschreckende Bilder eher aus Chinas Großstädten, schönen Sonntag 🙂
Freut mich, dass dir mein Artikel gut gefallen hat! Natürlich ist die Umweltverschmutzung in Chinas Großstädten in aller Munde, dennoch sollten wir nicht vergessen, dass es auch ähnliche Bilder aus Großstädten wie Paris und Mailand mittlerweile gibt. Vor allem in Paris ist das ein echtes Problem!
Hier ein paar Bilder dazu:
https://valhallamovement.com/free-paris-transport-to-reduce-smog/
Danke für die Bilder 😉 wenn ich so etwas sehe bin ich immer sehr froh das ich weitab von Großstädten lebe, lG Regina
Hallo Regina,
Ich bin auch am Land aufgewachsen und weiß die frische Luft in Verbindung mit weitestgehend unberührter Natur zu schätzen. Ich wohne zwar in einer der grünsten Hauptstädte Europas, fühle aber trotzdem wie der Regen speziell an heißen Sommertagen die Luft regelrecht rein wäscht.
LG.
Da_Wolf
Hat dies auf Gschwollschädel: Operative Kommunikation rebloggt und kommentierte:
#Lebenretten #Kerosinskandal aufdecken!
Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.
Hat dies auf behindertvertriebentessarzblog rebloggt.
[…] London war schon immer bekannt für Nebelschwaden, die oftmals tagelang, den Städtern die Sicht und Luft raubten. Doch der Todesnebel von 1952 war mit keinem anderen Ereignis vergleichbar. Anfangs ein dichter Dunst aus Ruß führte er zur größten Katastrophe der Stadt seit der industriellen Revolution. Insgesamt starben innerhalb von fünf Tagen mehr als 4.000 und 8.000 weitere an den Folgen. Quelle […]
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